Waldkundliche Forschung in Eberswalde seit 1992
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- Auf dem Kongress zur 100. Wiederkehr der Gründung der IUFRO 1992 wurde das Forstliche Versuchswesen Eberswalde durch die Eberswalder Ökologie vertreten. (Seite 1)
- In Fortführung der traditionellen Eberswalder Kernkompetenz der Vegetationskartierung großer Räume kartiert Gerhard HOFMANN von 1992 bis 1993 die potentielle natürliche Vegetation auf dem nach Ostdeutschland übergreifenden Teil des Großblattes NW-Deutschland im Maßstab 1:25.000. (Seite 1)
- Ab 1992 wird das BMBF-Verbundprojekt "Waldökosystemforschung Eberswalde" mit Teilen des Personalbestandes der ehemaligen Eberswalder ökologischen Forschung bis 1999 fortgeführt. (Seite 1)
- 1994 gründete Gerhard HOFMANN das Waldkunde-Institut Eberswalde als eigenständige private Forschungsstelle und schaffte damit ehemaligen Mitarbeitern, die in den neuen Institutionen aus nichtfachlichen Gründen keine dauerhafte Anstellung fanden, eine neue berufliche Perspektive. (Seite 3)
- Erkenntnisse aus der Eberswalder vegetationskundlichen und waldökologischen Forschung wurden von 1994 bis 1998 durch Gerhard HOFMANN als Lehrbeauftragter über Vorlesungen und Exkursionen an Studierende der Fachbereiche Forstwirtschaft sowie Landschaftsnutzung und Naturschutz der Fachhochschule Eberswalde, jetzt Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE) sowie am Botanischen Institut der Universität Greifswald vermittelt. (Seite 3)
- Das Waldkunde-Institut beteiligte sich Mitte der 90er Jahre mit Gerhard HOFMANN, Ulf POMMER, Hans GRÜNEBERG an der Erarbeitung des Pflege-und Entwicklungsplanes für die Waldgebiete des Naturparks Uckermärkische Seen, übernimmt Naturschutz-Fachplanungen für die Naturschutzgebiete Hinrichshagen und Keetz-Seen in Mecklenburg-Vorpommern und den Außenpark Schloss Branitz in der Lausitz. (Seite 5)
- Von 1999 bis 2005 vereinigten sich am Eberswalder Standort ökologische Forschungskapazitäten der BFH, des IMK/IFU, des Waldkunde-Instituts Eberswalde und der LFE unter dem Dach des BMBF-Förderschwerpunktes "Zukunftsorientierte Waldwirtschaft", um ökologische Voraussetzungen und Wirkungen des Waldumbaus im nordostdeutschen Tiefland zu erforschen. (Seite 5)
- Durch das Bundesamt für Naturschutz erhielten Gerhard Hofmann und Ulf POMMER 1998 den Auftrag, die Herleitung und Kartierung der PNV für Berlin und Brandenburg durchzuführen. Das Ergebnis wurde 2005 mit einem Beitrag von Dietrich KOPP in einem Buch mit der Auflage von 2500 Exemplaren veröffentlicht und an alle Forstdienststellen des Landes ausgegeben. (Seite 6)
- Das Waldkunde-Institut Eberswalde mit Gerhard HOFMANN, Ulf POMMER, Martin JENSSEN entwickelt Ende der 90er-Jahre auf den Grundlagen der vegetationsökologischen Datenbank und des Datenspeichers Wald ein Verfahren zur "Wildökologischen Lebensraumbewertung" in Zusammenarbeit mit Christoph STUBBE, Jürgen GORETZKI, Frank TOTTEWITZ, Hubertus SPARNG von der BFH und Manfred AHRENS, Kornelia DOBIAS, Karl-Heinz PAUSTIAN, Egbert GLEICH, Jan ENGEL von der LFE, das zunächst 2001 flächendeckend für das Land Brandenburg und ab 2007 für ausgewählte Hegegemeinschaften mit Kartierungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zur praktischen Anwendung gebracht wurde. (Seite 8)
- Für die Brandenburger Großschutzgebiete wurde ein Verfahren zur "Ökosystemaren Umweltbeobachtung der Wälder" entwickelt und in den Biosphärenreservaten Schorfheide-Chorin, Spreewald und Flusslandschaft Elbe Brandenburg sowie im Nationalpark Unteres Odertal zur Anwendung gebracht. Zahlreiche Reihen von Dauerbeobachtungsflächen sind eingerichtet worden. Sie wurden von 1998 bis 2004 durch Erst- und Zweitaufnahmen beprobt und die Ergebnisse in Berichten dokumentiert. (Seite 9)
- Die eingehende Untersuchung und Kartierung der Potentiellen Natürlichen Vegetation von Brandenburg und Berlin, die von 1998 bis 2005 von Gerhard HOFMANN und Ulf POMMER durchgeführt wurde, erbrachte während der Erarbeitung das Konzept des "Klimaplastischen Waldes", das 2007 in der Stiftung Schorfheide-Chorin auf fast 20 ha ehemaliger Kiefernackeraufforstungen und Windwurfschadflächen als praktisches Beispiel umgesetzt wurde und seitdem eine beeindruckende Entwicklung zeigt. (Seite 9)
- Aus dem Waldkunde-Institut Eberswalde erfolgte 2005 die Ausgründung einer GmbH unter gleichem Namen mit kommerzieller Ausrichtung, die von Martin JENSSEN initiiert und geleitet wurde. Er führte größere Teile des Personalbestandes und Inventars mit sich und nahm die bisherigen Erfahrungen sowie den über Jahrzehnte gesammelten Datenfundus in Nutzung. Dieser GmbH gelang nicht der Einstieg in die langfristige waldkundliche Forschung. Sie wurde, nachdem der Datenfundus aufgebraucht war, mangels neuer ökologischer Untersuchungsergebnisse in Wäldern 2018 wieder aufgelöst. (Seite 13)
- "Waldforschung in Eberswalde - vom Kiefernforst zum Zukunftswald" Anlässlich des 140jährigen Jubiläums des Eberswalder Versuchswesens im Jahre 2011 stellte Matthias Noack die Entwicklung von der ursprünglichen rein ertragskundlichen Versuchsflächenforschung bis zur heutigen Waldökosystemforschung im Kontext der Wald- und Forstgeschichte dar.(Seite 14)
- Das Team der Erarbeitung der "Karte der Potentiellen Natürlichen Vegetation Deutschlands" mit Udo BOHN und Lothar SCHRÖDER vom BfN, den Projektverantwortlichen Rainer SUCK und Michael BUSHART von IVL-Hemhofen und Gerhard HOFMANN vom Waldkunde-Institut Eberswalde konzentrierte sich von 2010 bis 2014 auf die Ausarbeitung, Endfassung und Herausgabe der "Karte der Natürlichen Vegetation Deutschlands" im M 1:500 000 mit Legenden-Band und 3 Erläuterungsbänden. (Seite 14)
- Mit der Regionalmonographie "Die Waldvegetation Nordostdeutschlands" legten 2013 Gerhard HOFMANN und Ulf POMMER, unterstützt durch Beiträge von Karl Heinz GROßER, Dietrich KOPP, Matthias NOACK, Olaf RÜFFER und Michael WEHNER eine zusammenfassende Darstellung bisherigen Wissens über die Wälder und Forsten sowie ihrer Ökologie des durch pleistozäne Lockersedimente geprägten nordostdeutschen Großraumes vor. (Seite 16)
- An der Weiterentwicklung des Verfahrens der Wildökologischen Lebensraumbewertung arbeiteten ab 2009 Gerhard HOFMANN und Ulf POMMER zusammen mit Manfred AHRENS, Jürgen GORETZKI, Frank TOTTEWITZ und Egbert GLEICH in Mecklenburg-Vorpommern, der nordöstlichen Uckermark und der Schorfheide. In Kooperation mit Michael WEHNER wurden eine Datenbank mit Basisdaten zum Pflanzenarten-bezogenen Äsungsvorrat in den einzelnen Habitaten und zur Lebensraumnutzung erstellt und mit den Neuerungen Lebensräume mehrerer Hegegemeinschaften bewertet und kartiert.(Seite 17)
- Das Dauerwaldrevier Bärenthoren wurde von Ulf POMMER und Olaf RÜFFER 2010 erneut bearbeitet. Damit wurde eine über 100jährige Beobachtungsreihe der Revierentwicklung geschaffen, die den Nachvollzug der bisher stattgefundenen Vegetationsveränderungen ermöglicht. Es zeigte sich auch hier die Überlegenheit von bewirtschafteten Waldungen hinsichtlich der gegebenen Pflanzenarten- und Strukturvielfalt. Informationen über die Zeitdauer von Naturwaldregenerationen in Waldgebieten mit sekundären Kiefernforsten sind ein interessantes Ergebnis. (Seite 18)
- In waldkundlicher Arbeitsweise hat Matthias NOACK von 2010 bis 2014 beachtliche Beiträge zur Waldbewirtschaftung geliefert und auf Waldtypenbasis eine Ertragstafel für die Trauben-Eiche erstellt sowie eine Gebietsmonographie der Sitka-Fichte erarbeitet.
(Seite 21)
- Im Stiftungswald Schorfheide-Chorin etablieren Ulf POMMER und Gerhard HOFMANN ein Umweltmonitoring und legen 2018 erste Ergebnisse vor. (Seite 21)
- Die Entwicklung der Artenvielfalt im Wirtschaftswald wurde von Gerhard HOFMANN und Ulf POMMER am Beispiel des Fürstlichen Öttinger Forstes in Bayern von 2015 bis 2018 untersucht. Dazu wurde ein Netz von georeferenzierten und fest markierten Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet, auf denen die Veränderungen der Arten- und Strukturvielfalt zwischen 1992 und 2016 rekonstruiert werden konnten. Es wurde die Bedeutung der forstlichen Bewirtschaftung für die Erhaltung und Mehrung der Arten- und Strukturvielfalt in Waldungen der Kulturlandschaft herausgearbeitet und die Stilllegung von Waldflächen als kontraproduktiv für das Anliegen herausgestellt. (Seite 22)
- Zum Baum des Jahres 2016, der Winter-Linde, veröffentlichten Gerhard HOFMANN und Ulf POMMER eine Arbeit über die natürliche Verbreitung winterlindenreicher Wälder in Deutschland und stellen die große Bedeutung dieser Baumart für den Waldbau im Klimawandel heraus. (Seite 23)
- Im Auftrag des UBA erarbeitete Gerhard HOFMANN einen Bestimmungsschlüssel für die Wald- und Forstökosystemtypen Deutschlandes. (Seite 24)
- Für den Gutswald Wolletz in der Uckermark erarbeitete Gerhard HOFMANN unter Mitwirkung von Ulf POMMER, Peter KRÄNZKE, Olaf RÜFFER, Michael WEHNER die landschaftsökologisch-waldkundliche Monographie "Gutswald WOLLETZ 2018". (Seite 25)
- Auf der Waldentwicklungsfläche im "Faulen Ort" in der Uckermark hat Olaf RÜFFER eine von Alexis SCAMONI angelegte Flächenreihe mit modernen waldkundlichen Methoden erneut untersucht und konnte dabei auf Waldtypenbasis erstmalig eine fast 70jährige Waldentwicklung mit Hilfe detaillierter Luftbildanalysen in wichtigen Bestandesparametern standortspezifisch quantifizieren und visualisieren. Er erarbeitete wichtige praxisrelevante Informationen zur natürlichen Waldregeneration und schaffte ein erstes Beispiel einer rückwirkenden Erfassung der Bestandesgeschichte anhand von Luftbildern. (Seite 25)
- Die 1970 im IFE begonnene Langzeit-Untersuchung zum Wasserhaushalt des Waldes auf der Hydrologischen Versuchsfläche Britz hat Jürgen MÜLLER zu Ende geführt und damit dem Lebenswerk von Rudolf LÜTZKE einem würdigen Abschluss gegeben. Dabei wurde die alte Versuchsanstellung mit vielen Innovationen weitergeführt.Es konnten wichtige neue Erkenntnisse zum Wasserhaushalt des Waldes gewonnen werden. (Seite 25)
- Aus Anlass des 20. Jahrestages der Gründung der Stiftung Schorfheide-Chorin berichteten Olaf RÜFFER und Ulf POMMER über waldkundliche Arbeiten im Revier der Stiftung und ordneten sie in den Zusammenhang mit dem FFH Waldentwicklungsgebiet Natura 2000 Grumsiner Forst/Redernswalde ein. (Seite 25)
- Aus Anlass der 150. Wiederkehr des Gründungstages der Hauptstation für das forstliche Versuchswesen in Preußen am 12. April 1871 in Eberswalde berichtet Gerhard HOFMANN 2021 in einem Rückblick über "Das forstliche Versuchswesen Eberswalde 1946 bis 1991 im Spiegel unveröffentlichter Berichte aus Forschung und Entwicklung". (Seite 26)
- Aus Anlass der 150. Wiederkehr der Gründung der Hauptstation für das forstliche Versuchswesen in Preußen stellte Matthias NOACK die vom Eberswalder forstlichen Versuchswesen erarbeiteten Modelle des Waldwachstums und der Durchforstung für die wichtigsten Baumarten des nordostdeutschen Tieflandes in einem Kompendium zusammen und brachte sie in den Zusammenhang mit der zusammenfassenden Bearbeitung der "Waldvegetation Nordostdeutschlands" (HOFMANN, POMMER et al. 2013). Auf diese Weise vollendet er auf originelle Weise das von Werner ERTELD 1952 initiierte Hauptforschungsprojekt der Forstlichen Ertragskunde des IFE, die Untersuchung der Beziehungen zwischen "Standort und Ertrag".(Seite 27)
- Ottomar GREGER veröffentlicht 2021 das Ergebnis einer nach den Prinzipien der "Eberswalder Schule" durchgeführten standortskundlichen Neubearbeitung des Dauerwaldreviers Bärenthoren.(Seite 28)
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